Liber XV

5

V

Von der Durchführung der Kleinen Gebete, welche Elf an der Zahl sind

Die Sonne

Der Diakon.

Sichtbarer und fühlbarer Herr, von dem diese Erde nur ein gefrorenes Fünkchen ist, welches sich mit jährlicher und täglicher Bewegung um dich dreht, Quelle des Lichtes, Quelle des Lebens, lass dein immerwährendes Strahlen uns zu beständiger Arbeit und Freude ermutigen, so dass wir, die wir fortlaufend an deinem Überfluss teilhaftig sind, in unserem eigenen Orbit Licht und Leben ausgeben, Nahrung und Freude für sie, die um uns kreisen, ohne Verminderung von Substanz oder Glanz für immer.

Die Leute.

So soll es sein.

Der Herr

Der Diakon.

Geheimer und heiligster Herr, Quelle des Lichtes, Quelle des Lebens, Quelle der Liebe, Quelle der Freiheit, mögest du stets beständig und mächtig in uns sein, Kraft der Energie, Feuer der Bewegung; lass uns mit Beharrlichkeit immer mit dir arbeiten, auf dass wir in deiner überfließenden Freude verbleiben.

Die Leute.

So soll es sein.

Der Mond

Der Diakon.

Herrin der Nacht, die Du, sich immer um uns drehend, einmal sichtbar und einmal unsichtbar bist, je nach deiner Gezeit, sei du den Jägern und Liebenden und allen Menschen gewogen, welche sich auf Erden plagen, und allen SeeLeuten auf dem Meere.

Die Leute.

So soll es sein.

Die Herrin

Der Diakon.

Geberin und Empfängerin der Freude, Tor des Lebens und der Liebe, sei du stets bereit, du und deine Dienerinnen, in deinem Amt der Freude.

Die Leute.

So soll es sein.

Die Heiligen[1]

Der Diakon.

Herr des Lebens und der Freude, der du die Macht des Menschen bist, der du die Essenz eines jeden wahren Gottes bist, der sich auf der Erde Oberfläche befindet, das Wissen von Generation zu Generation weitergebend, der du von uns verehrt wirst auf den Heiden und in den Wäldern, auf Bergen und in Höhlen, öffentlich auf Marktplätzen und geheim in den Kammern unserer Häuser, in Tempeln, in unseren Körpern; wir gedenken ehrenvoll den Würdigen, welche dich in alter Zeit verehrten, und die deinen Ruhm den Menschen manifestierten.

Lao-tzu und Siddhartha und Krishna und Tahuti, Mosheh, Dionysus, Mohammed und To Mega Therion, und auch diese, Hermes, Pan, Priapus, Osiris, und Melchizedek, Khem und Amoun und Mentu, Heracles, Orpheus und Odysseus; ebenso Vergilius, Catullus, Martialis, Rabelais, Swinburne und 'Many an holy bard'; Apollonius Tyanæus, Simon Magus, Manes, Pythagoras, Basilides, Valentinus, Bardesanes und Hippolytus, die das Licht des Gnosis auf uns, ihre Nachfolger und ihre Erben, übertrugen; ebenso Merlin, Arthur, Kamuret, Parzival, und viele andere Propheten, Priester und Könige, welche die Lanze und den Kelch, das Schwert und die Scheibe wider die Heiden trugen, und auch diese, Carolus Magnus und seine Paladine, ebenso Wilhelm von Schyren, Friedrich von Hohenstaufen, Roger Bacon, Jacobus Burgundus Molensis der Märtyrer, Christian Rosencreutz, Ulrich von Hutten, Paracelsus, Michael Maier, Roderic Borgia, Papst Alexander der Sechste, Jacob Boehme, Francis Bacon, Lord Verulam, Andrea, Robertus de Fluctibus, Johannes Dee, Sir Edward Kelly, Thomas Vaughan, Elias Ashmole, Molinos, Adam Weishaupt, Wolfgang von Goethe, Ludovicus Rex Bavariæ, Richard Wagner, Alphonse Louis Constant, Friedrich Nietzsche, Hargrave Jennings, Carl Kellner, Forlong Dux, Sir Richard Francis Burton, Sir Richard Payne Knight, Paul Gauguin, Docteur Gérard Encausse, Doktor Theodor Reuss, und Sir Aleister Crowley

o Söhne des Löwen und der Schlange! Mit all deinen Heiligen gedenken wir ehrenvoll den Würdigen, die waren und sind und sein werden.

Möge ihre Essenz hier anwesend, kraftvoll, jung und väterlich sein, um dieses Fest zu vervollkommnen!

Die Leute.

So soll es sein.

Die Erde

Der Diakon.

Mutter der Fruchtbarkeit, an deren Brust Wasser liegt, deren Wange von Luft liebkost wird, und in deren Herzen das Sonnenfeuer ist, Bauch allen Lebens, wiederkehrende Anmut der Jahreszeiten, antworte wohlgesonnen dem Gebete unserer Arbeit, und sei Pastoren und Landwirten gnädig gesinnt.

Die Leute.

So soll es sein.

Die Prinzipien

Der Diakon.

Geheimnisvolle dreiförmige Energie, geheimnisvolle Materie in vierfacher und siebenfacher Teilung, das Wechselspiel, aus welchem die Dinge den Tanz des Schleiers des Lebens auf dem Antlitz des Geistes weben, lass Harmonie und Schönheit in unseren mystischen Lieben sein, auf dass in uns Gesundheit und Wohlstand und Stärke und göttliche Freude herrsche nach dem Gesetz der Freiheit, lass jeden seinen Willen als einen starken Menschen verfolgen, der sich an seinem Weg erfreut, gleich der Laufbahn eines Sterns, der für immer unter der freudigen Gesellschaft des Himmels lodert.

Die Leute.

So soll es sein.

Geburt

Der Diakon.

Sei die Stunde günstig und das Tor des Lebens offen in Frieden und Wohlbefinden, auf dass sie, die Kinder trägt, frohlocken möge, und das Kind mit beiden Händen das Leben ergreife.

Die Leute.

So soll es sein.

Hochzeit

Der Diakon.

Allen, die sich an diesem Tag in Liebe unter Willen vereinen, soll Erfolg beschieden sein, Stärke und Geschicklichkeit soll sich vereinigen, um Ekstase hervorzubringen, und Schönheit antworte auf Schönheit.

Die Leute.

So soll es sein.

Tod

Alle stehen, der Kopf aufrecht, die Augen offen.

Der Diakon.

Ausdruck von allem, das lebt, dessen Name unergründlich ist, sei uns in deiner Stunde gewogen.

Die Leute.

So soll es sein.

Das Ende

Der Diakon.

Ihnen, von deren Augen der Schleier des Lebens gefallen ist, möge die Vollendung ihrer Wahren Willen gewährt sein; gleich ob sie Absorption in das Unendliche wollen, oder mit ihren Auserwählten und Bevorzugten vereinigt sein, oder in Kontemplation sein, oder in Frieden sein, oder die Arbeit und Heldentat der Inkarnation auf diesem Planeten oder einem anderen erlangen, oder auf einem Stern, oder irgendetwas anderes; möge ihnen die Vollendung ihrer Willen gewährt sein; ja, möge ihnen die Vollendung ihrer Willen gewährt sein.

ΑΥΜΓΝ, ΑΥΜΓΝ, ΑΥΜΓΝ.

Die Leute.

So soll es sein.

Alle sitzen.

Der Diakon und die Kinder betreuen den Priester und die priesterin, bereit, eine der entsprechenden Waffen zu halten, wie dies notwendig sein mag.

Notes:

[1] Bei jedem Namen zeichnet der Diakon das + mit dem Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger. Bei einer gewöhnlichen Messe ist es nur notwendig, jener mit den angezeigten Worten zu gedenken, deren Namen kursiv gedruckt erscheinen.

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