Liber XV

3

III

Von der Eröffnungszeremonie

Der Diakon öffnet die Tür des Tempels, lässt die Gemeinde ein und nimmt seinen Platz zwischen dem kleinen Altar und dem Taufstein ein.[1]

Der Diakon kommt nach vorne und verbeugt sich vor dem offenen Schrein, worauf der Gral erhöht ist. Er küsst Das Buch des Gesetzes dreimal, öffnet es und stellt es auf den Hochaltar. Er wendet sich nach Westen.

Der Diakon.

Tu was du willst soll das Ganze des Gesetzes sein. Ich verkünde das Gesetz von Licht, Leben, Liebe und Freiheit im Namen von ΙΑΩ.

Die Gemeinde.

Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen.

Der Diakon geht an seinen Platz zwischen dem Altar des Weihrauchs und dem Weihwasserbecken, schaut nach Osten, und er gibt das Zeichen eines Menschen und Bruders. Alle machen ihm dies nach.

Ich glaube an einen geheimen und unnennbaren Herrn; und an einen Stern in der Schar der Sterne, aus dessen Feuer wir erschaffen sind, und zu dem wir zurückkehren werden; und an einen Vater des Lebens, Mysterium des Mysteriums, in Seinem Namen chaos, der alleinige Stellvertreter der Sonne auf Erden; und an eine Luft, die Ernährerin von allem, was da atmet.

Und ich glaube an eine Erde, die Mutter von uns allen, und an einen Schoß, in dem alle Menschen gezeugt werden und dem sie ruhen sollen, Mysterium des Mysteriums, in Ihrem Namen Babalon.

Und ich glaube an die Schlange und den Löwen, Mysterium des Mysteriums, in Seinem Namen Baphomet.

Und ich glaube an eine Gnostische und Katholische Kirche von Licht, Leben, Liebe und Freiheit, und das Wort ihres Gesetzes ist ΘΕΛΗΜΑ.

Und ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen.

Und insoweit, als Speise und Trank in uns täglich in geistige Substanz verwandelt werden, glaube ich an das Wunder der Messe.

Und ich bekenne mich zu einer Taufe der Weisheit, durch die wir das Wunder der Fleischschwerdung vollenden.

Und ich bekenne, dass mein Leben eins, individuell und ewig ist, das war, ist, und sein wird.

ΑΥΜΓΝ. ΑΥΜΓΝ. ΑΥΜΓΝ.

Nun wird Musik gespielt. Das Kind mit dem Wasserkrug und dem Salz tritt ein. Die jungfrau mit dem Schwert und dem Hostienteller tritt ein. Das Kind mit der Räucherpfanne und dem Duftstoff tritt ein. Sie stellen sich in einer Reihe mit dem Gesicht zum Diakon zwischen den beiden Altären auf.

Die Jungfrau.

Grüße von Erde und Himmel!

Alle geben das Grußzeichen eines Magiers. Der Diakon macht hierbei den Anfang.

Die Priesterin, das negative Kind zur Linken und das positive zur Rechten, steigt die Stufen zum Hochaltar hinauf, wobei die Kinder unten auf sie warten. Sie platziert den Hostienteller vor den Gral. Nachdem sie ihn verehrt hat, steigt sie herab und schreitet, wobei die Kinder ihr folgen, das positive unmittelbar bei ihr, serpentinenartig 3½ durch den Tempel.[3] Sie zieht ihr Schwert und reißt den Schleier damit nieder.

Die Priesterin.

Durch die Kraft des + Eisens sagte ich dir, erhebe dich. Im Namen unseres Herrn, der + Sonne, und unseres Herrn + …, auf dass du den Brüdern die Kräfte spenden mögest.

Sie steckt das Schwert zurück in die Scheide.

Der Priester, aus dem Grab heraustretend, hält die Lanze aufrecht mit beiden Händen, die rechte über der linken, gegen seine Brust, macht die ersten 3 regulären Schritte. Dann übergibt er die Lanze der Priesterin und gibt die 3 Strafzeichen.

Dann kniet er nieder und betet die Lanze mit beiden Händen an.

Büßerische Musik.

Der Priester.

Ich bin ein Mensch unter Menschen.

Er nimmt die Lanze wieder an sich und senkt deren Spitze auf den Boden. Er erhebt sich.

Der Priester.

Wie sollte ich würdig sein, den Brüdern die Kräfte zu spenden?

Die Priesterin nimmt das Wasser und das Salz von dem Kind und vermischt beides im Weihwasserbecken.

Die Priesterin.

Das Salz der Erde soll das Wasser ermahnen, die Kraft der Großen See zu tragen. Kniebeuge. Mutter, sei du verehrt!

Sie kehrt nach Westen zurück. Sie macht mit offener Hand + über die Stirn, Brust und den Körper

Des Priesterin.

Der Priester sei rein an Körper und Seele!

Die Priesterin nimmt das Weihrauchgefäß von dem Kind und stellt es auf den kleinen Altar. Sie gibt den Weihrauch hinein.

Das Feuer und die Luft sollen die Welt süß machen! Kniebeuge. Vater sei du verehrt!

Sie kehrt nach Westen zurück und macht mit dem Weihrauchgefäß + vor dem Priester, dreimal wie vorher.

Der Priester sei inbrünstig an Körper und Seele!

(Die Kinder nehmen die Waffen, die ihnen zugehörig sind, wieder auf.)

Der Diakon nimmt jetzt die geweihte Robe vom Hochaltar und bringt sie ihr. Sie kleidet den Priester in seine Robe aus Scharlach und Gold.

Sei die Flamme der Sonne deine Umgebung, oh du Priester der Sonne!

Der Diakon bringt die Krone vom Hochaltar.[4]

Die Schlange sei deine Krone, oh du priester des Herrn!

Kniend nimmt sie die Lanze zwischen ihre offenen Hände und gleitet an ihr elfmal sehr zart auf und nieder.

Sei der Herr unter uns anwesend!

Alle geben das Grußzeichen.

Die Leute: So soll es sein.

Notes:

[1] Es sollte einen Türwächter geben, der sich um die Einlassung kümmert.

[ΘΕΛΗΜΑ] THELEMA

[3] Im Uhrzeigersinn um den Altar, entgegengesetzt um das Weihwasserbecken, im Uhrzeigersinn um Altar und Weihwasserbecken, entgegengesetzt um den Altar und zum Grab im Westen.

[4] Die Krone kann aus Gold oder Platin oder Electrum Magicum bestehen; aber ohne andere Metalle, außer den kleinen Mengen, welche zu einer solchen Legierung notwendig sind. Sie kann mit diversen Juwelen geschmückt werden, wenn man will, aber die Uräusschlange muss um sie herum gewunden sein. Und die Schutzkappe muss dem Scharlach der Robe gleichen. Sie sollte aus Samt sein.

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